Schon seit Jahren wird unter Köln gebohrt, was das Zeug hält. Damals lebte ich selbst noch in der Domstadt, als die Bauarbeiten zur Nord-Süd-U-Bahn begannen, die irgendwann einmal vom Chlodwigplatz direkt zum Alter Markt fahren soll. Im Sommer war es damals schon fast unerträglich, im vorderen Teil des Alter Markt gemütlich sein Kölsch zu trinken: Bauzäune, Lärm und Staub. Unter anderem war dies auch ein Grund dafür, dass man Großveranstaltungen wie den Karneval oder den CSD ein paar Meter weiter zum Heumarkt verlegt hatte. Was mittlerweile als normal gilt, löste damals zum Teil heftige Proteste seitens der Veranstalter und der Besucher dieser Veranstaltungen aus. 2004 lösten die Bauarbeiten zur Nord-Süd-U-Bahn um ein Haar eine Katstrophe aus, als eines morgens plötzlich der Turm der St. Johann Baptist-Kirche in der Südstadt umzustürzen drohte, wahrscheinlich als Folge der Tunnel-Bohrungen in der Südstadt.
Foto: KölnerBucht.de
Foto: KölnerBucht.deGott sei Dank ist damals nichts passiert und Dank des kölschen Humors wurde der schiefe Turm von Köln zu einem neuen Wahrzeichen und lockte sogar tausende Besucher an den Rhein.
Heute entging Colonia erneut einer schweren Katastrophe: Das historische Archiv der Stadt stürzte genau dort komplett ein, wo noch vor ein paar Tagen wild Karneval gefeiert wurde und unzählige Menschen unterwegs waren: in der Severinsstraße. 26 Quadratkilometer Akten, 5 Millionen Fotos, Nachlässe, Urkunden und Karten aus über tausend Jahren Stadtgeschichte wurden innerhalb weniger Minuten unter Schuttmassen begraben.
Foto: Alex Schwaiger vie Express
Heute entging Colonia erneut einer schweren Katastrophe: Das historische Archiv der Stadt stürzte genau dort komplett ein, wo noch vor ein paar Tagen wild Karneval gefeiert wurde und unzählige Menschen unterwegs waren: in der Severinsstraße. 26 Quadratkilometer Akten, 5 Millionen Fotos, Nachlässe, Urkunden und Karten aus über tausend Jahren Stadtgeschichte wurden innerhalb weniger Minuten unter Schuttmassen begraben.
Foto: Alex Schwaiger vie ExpressGott sei Dank sieht es schlimmer aus als es ist und es wurde schon wieder fast niemand verletzt, dennoch ist es skandalös, dass es schon wieder mit aller Wahrscheinlichkeit eine Folge der Bohrarbeiten war, wo irgendwann einmal die neue Nord-Süd-U-Bahn dafür sorgen wird, dass man vom Chlodwigplatz direkt zum Alterm Markt fahren kann, ohne am Ebertplatz umsteigen zu müssen. Aber wie wirbt die Mannheimer Bauingenieur-Firma, die am Bau der neuen U-Bahn zum größten Teil beteiligt ist, so schön:
"Das Herz der Metropole schlägt im Untergrund: U-Bahnen sind die Pulsadern moderner Großstädte."
Doch auch ein schlagendes Herz kann zu Erkrankungen des gesamten Kreislaufsystems bis hin zum Herzstillstandtillstand führen, wenn es nicht richtig schlägt...
