Samstag, 13. Juni 2009

Drei Tage wach

Dann werd ich mal versuchen, die letzten drei Tage so knapp wie möglich zusammen zu fassen. Der Stammstisch am Mittwoch Abend fing an wie immer, doch entwickelte sich im Laufe des Abends zu einem kleinen Event. Während wir anfangs in unserer üblichen 6-Mann-Würfelrunde da saßen, wurde die Runde mit der Zeit immer größer und größer, so daß wir am Ende zu 15. oder 20. waren und noch den einen oder anderen Tisch hinzu stellen mussten. Es war total witzig und sehr alkohollastig, so dass ich am Donnerstag Morgen leichte Schwierigkeiten hatte, mich an die letzten Stunden des vergangenen Abends zu erinnern.
Der Donnerstag selbst fing bedingt durch die leichten Nachwehen vom Vorabend und das miserable Wetter draußen ziemlich scheiße an. Ich wollte partout nicht von der Couch aufstehen, am liebsten hätte ich die Rollläden runter gelassen und einfach nur darauf gewartet, dass dieser Tag endlich vorüber ist. Es war kalt und stürmte, und alle zehn Minuten schauerte es aus Kübeln. Nachmittags rief dann Sascha an und fragte, ob ich denn nicht Lust hätte, mit ihm und Dirk zum Guildo Horn-Konzert zum Bostalsee zu fahren. Große Lust darauf hatte ich zwar nicht, doch vielleicht war es ja gut, mal an die frische Luft zu gehen. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu stürmen und der Himmel zeigte sogar die eine oder andere blaue Stelle. Als wir nach unseren kurzen Stalker-Umweg über Nicole in Bosen angekommen waren, gingen wir erst mal eine Runde am Strand spazieren, tranken ein Pils und der Tag begann plötzlich, mir zu gefallen. Das Konzert war aufgrund des Wetters in die Halle verlegt worden, die sich auch relativ schnell füllte. Guildo Horn muss man zwar mal live gesehen haben, doch wenn man ihn wie ich in den letzten 17 Jahren unzählige Mal erlebt hat, ist es irgendwann auch mal genug. Wir standen etwas abseits, um nicht jede Liegestütze und Kniebeuge mitmachen zu müssen und andauernd den Meister zu huldigen, hatten aber trotzdem Spaß. Als das Konzert gegen halb 10 vorbei war, hatten wir plötzlich strahlend blauen Himmel, so dass wir noch gemütlich ein Bierchen im Biergarten trinken konnten. Ich war so glücklich, dass ich mitgefahren war und nicht den ganzen Tag hinter verschlossenen Fenstern auf der Couch verbracht habe. Sascha und Dirk setzten mich zuhause ab und ich ging noch zu Beate. Dort war erstaunlicher Weise noch einiges los. Anscheinend war irgendwo in der Nähe eine private Emo-Party, denn andauernd kamen irgendwelche einäugigen lippengepiercten Jungs und Mädels in karierten Jacken und Chucks rein und sangen komische Lieder. Ich hatte meine wahre Freude und blieb noch ein Weilchen...
Gestern morgen bin ich dann früh aufgestanden und hab' mich erstmal auf den Weg zur Agentur für Arbeit gemacht. Vom 1. bis 31.7. werde ich ja arbeitslos sein, das hatte ich dort zu melden. Dass ich mich hierfür ausgerechnet an diesem Brückentag entschieden habe, war definitiv eine dumme Entscheidung, denn die Hälfte der Mitarbeiter hatte Urlaub. Entsprechend lang war die Wartezeit. Nach fast zwei Stunden hatte ich es allerdings hinter mir, war danach kurz zuhause und eine halbe Stunde später musste ich auch schon weiter. Diesmal ging es zu einer Beerdigung. Ein ehemaliger Mitschüler von mir war die Tage an einem Gehirntumor verstorben und gestern war die Beisetzung. Beerdigungen sind nie schön, dennoch habe ich mich wahnsinnig gefreut, viele Leute aus meinem Jahrgang wieder zu sehen, die ich zum Teil zwanzig Jahre und länger nicht mehr gesehen hatte. Nach der Beerdigung waren wir noch mit einigen aus dem Jahrgang im wunderschönen Hofgut Imsbach ein paar Bier trinken und plauderten über alte Zeiten. Schade eigentlich, dass unser für heute geplantes Jahrgangstreffen aufgrund des Todes von Dirk E. ausfällt...
Gestern Abend war ich auf dem Sankt Wendeler Stadtfest, aber das erzähle ich dann morgen, denn mir tun vom vielen Schreiben jetzt die Finger weh...
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