Montag, 20. April 2009

Endstation Lebach

Mit der Freudenbotschaft über die Geburt des kleinen Bon Jovi fing am Freitag Nachmittag ein wunderbares Wochenende an. Der Walter rief an und teilte mit, dass er gerade Vater wurde. Nach Feierabend wollte ich eigentlich in Saarbrücken bleiben, um mit meinem alten Freund Fab mal wieder gemeinsam ein Bier zu trinken, doch ich plante kurzfristig um und nahm den Zug nach St. Wendel, um dort mit Walter auf dessen Vaterfreuden anzustoßen. Was dann folgte, war ein feucht-fröhlicher Abend im Gasthaus des Vertrauens, der sich bis in die Nacht hinein zog. Hätte am Samstag nicht um halb sieben mein Wecker geklingelt, wäre es bestimmt noch länger geworden.
Besagter Wecker riss mich mit der versoffenen Stimme von Amy Winhouse nach fast 5 Stunden Schlaf dann tatsächlich aus dem Tiefschlaf und ich verfluchte mal wieder diese verdammte Samstags-Arbeiterei. Seltsamer Weise war ich nach einer kalten Dusche und ein paar Tassen Kaffee doch relativ fit und die 5 Stunden im Büro vergingen wie fast immer Samstags recht flott. Danch telefonierte ich kurz mit Fabrice und kaum 30 Minuten später saßen wir auch schon zusammen im Sankt J. an der Theke. Gott, hier war ich seit zwanzig Jahren nicht mehr! In meiner Jugend war das Sankt J. eher einer der Läden, um die ich einen großen Bogen machte, weil mir dieses Schicki-Micki-Volk, was dort seinen Crémant auf Eis trank, gar nicht abging. Diesmal war es jedoch anders und ich war sogar positiv überrascht. Nettes Volk war da, es lief die ganze Zeit Clueso, es gab Gaffel-Kölsch und vor allem dann um 15.30h Bundesliga-Konferenz! Der Laden füllte ich auch recht schnell und um halb 4 zur premiere-Konferenz gab es keinen einzigen Platz mehr. Fab's Fußballfreunde wurden auch immer mehr und es war eine richtig angenehme Stimmung. Zwar hatte ich so ziemlich bei allen Spielen daneben getippt, doch das war egal. In der Halbzeit gab es Schnittchen, zwischendurch auch mal ein Schnäpschen - und das im Sankt J., wo man früher doch nur hinging, um gesehen zu werden.
Ich merkte gar nicht, wie gut mir nach jahrelangem Kölsch-Entzug die Plörre auf einmal wieder schmeckte und ich immer betrunkener wurde. Erst als sich nach dem Fußball die Runde auflöste und es langsam wieder leerer wurde, stellte ich fest, dass es mir etwas schwummrig war und es draußen noch total hell war. Irgendwann, es muss so gegen 19 Uhr gewesen sein, wechselten dann die Location und gingen ins History. Bei dem Pils, das ich dort bestellte, war mir allerdings klar, dass es mein letztes sein wird und ich mit dem nächsten Zug nach Hause fahren werde. Schade eigentlich, denn ich wäre gerne noch einige Stunden in Saarbrücken geblieben. Doch Gott sei Dank weiß ich immer, wann ich mein letztes Bier trinke und das war definitiv das Pils im History. Also ging ich zum Bahnhof und stieg in den Zug nach nirgendwo. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn kaum saß ich im Zug, muss ich wohl eingschlafen sein und wurde erst in Lebach wieder wach, kurz vor der Endstation. Dort war weit und breit kein Taxi zu finden, so dass ich auch noch meine Mutter anrufen musste, die mich schließlich 30 Minuten später in Lebach abholte. Pünktlich zur Entscheidungsshow von Deutschland sucht den Superstar war ich dann zuhause und lag auch wenige Minuten später in meinem Bett.
Trotz des seltsamen Endes am Samstag war es ein wunderbares Wochenende und ich werde mir nun wohl öfter mal samstags nach Feierabend die Bundesliga in Saarbrücken anschauen, wenn auch beim nächsten mal mit weniger Kölsch....

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