
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass noch nie in einer Staffel von
Deutschland sucht den Superstar die letzten bzw. ersten zehn qualitativ so schlecht waren wie in dieser. Gestern abend hatte ich Zeit und habe mir bei einer Tüte Chips und einer Flasche Bier die 5. Mottoshow angesehen. Dort traten die angeblich sechs Besten aus über 30.000 Bewerbern auf, widmeten ein Liebeslied ihrer Oma, dem Heimatdorf oder dem Ex und gaben danach noch einen aktuellen Radiosong zum Besten. Los ging es mit
Dominik Büchele, dessen Interpretation von
Razorlight's
Wire to higher auf einen netten Abend hoffen ließ. Ich fand es genial, die Kritik von der Jury, vor allem von Herrn Bohlen war vernichtend. Doch lassen wir das. Die gute Laune war spätestens beim darauffolgenden Auftritt von
Benny Kieckhäben hinüber. Mal davon abgesehen, dass jeder, der ein Lied von
Xavier Naidoo überhaupt nur zu imitieren versucht, mit Mikrofonverbot bestraft gehört, war Fickhähnchens Pfälzer Version von
Und wenn ein Lied eine einzige Katastrophe! Zudem fordere ich zusätzlich zum Mikrofonverbot noch ein Kameraverbot für Benny!

Der 3. Auftritt ähnelte an die Glanzzeiten der ZDF-Hitparade mit dem großartigen
Dieter Thomas Heck.
Vanessa Neigert mal wieder gut gelaunt im Pettycoat,
Liebeskummer lohnt sich nicht singend. Schade um die Tränen in der Nacht, denn ich fand den Auftritt an sich, auch wenn er nicht besonders gut gesungen war, ziemlich gut. Auch die Tatsache, dass sie gestern (mit Recht) rausgewählt wurde, bringt mich nicht von meiner Meinung ab, dass die Tante ganz bald schon eine kleine bis mittelgroße Schlagerkarriere startet.
"Everybody's Arschloch"
Annemarie Eilfeld sang
Pink!, und das machte sie für meinen Geschmack verdammt gut. Authentisch, ohne viel Schnick-Schnack, auch wenn bei weitem nicht so gut wie Frau
Pink! selber, dennoch um Welten besser als ihr peinlicher Auftritt von vergangener Woche. Und egal, was man über ihre Liaison mit der BILD-Zeitung und über ihre Zickereien gegenüber den anderen Kandidaten denkt, ich mag diese Frau irgendwie und sehe sie mit Dominik im Finale.
Desirée Nick ist mit der gleichen Masche damals sogar Dschungelkönigin geworden.
Daniel Schumacher war die Nummer 5 im Reigen der Liebeslieder-Sänger:
You give me something. Mir gibt dieser Mensch, der von Dieter Bohlen & Co. von der allerersten Stunde an in den Himmel gelobt wird, gar nichts. Er mag vielleicht ganz knuffig aussehen und so manches Mädchenhöschen feucht werden lassen, doch mein Fall ist er überhaupt nicht. Für mich hat er einfach null Ausstrahlung, so dass ich mich auch nicht für seine Stimme begeistern kann, auch wenn sie sicherlich eine der besseren ist.
Ganz im Gegensatz zu
Sarah Kreuz, von deren Stimme ich von Anfang an fasziniert bin. Sie sang
Unforgettable von
Nat King Cole und ich hatte tatsächlich eine Gänsehaut. Allerdings kann ich mit der Person Sarah Kreuz rein gar nichts anfangen und denke auch, dass sie in der letzten Mottoshow vor dem Finale rausfliegen wird.
Cut, Werbepause, Zeit für noch ein Bier. Und dann der zweite Durchlauf, die Chart-Hits.
Dominik sang
Stark von
Ich+Ich. Zuerst dachte ich, dass mir die Füße einschlafen, doch als er nach einer Minute seinen eigenen Stil reinbrachte, fand ich es gar nicht mal so übel. Wieder einmal war die Kritik von Dieter desaströs, doch da höre ich schon gar nicht mehr hin.
Benny hampelte bei seiner Version von
Ne-Yo's Closer oberschwuchtelig auf der Bühne herum und hat es wieder einmal geschafft, einen schönen Song zu verhunzen!
Vanessa kam im Matrosen-Outfit, was ja noch ganz witzig aussah, doch als sie versuchte,
Rosenstolz zu singen, war's auch mit meiner Sympathie für sie endgültig vorbei. Stimmlich genau wie Benny einfach nur eine Katastrophe, doch das Auge isst ja bekanntlich auch mit.
We love to entertain you!Während wir Benny im nächsten Winter wahrscheinlich im autralischen Dschungel wiedersehen, wird sich Vanessa in Zukunft ganz oben in der WDR4-Schlagerparade aufhalten, da bin ich mir sicher.
Den besten Auftritt meiner Meinung nach legte gestern Abend
Annemarie hin. Sie sah aus wie
Lady Gaga, sang besser als Lady Gaga und sorgte mit
Just dance zwar bei der Jury für Kritik, jedoch bei den Zuschauern ein Direktticket in die 6. Mottoshow. Und dann
Daniel. Die großartige Lightshow bei
Allein, allein lenkte tatsächlich ein wenig von dem doch recht schwachen Gesang ab, der zwar am Schluss etwas besser wurde, mich allerdings überhaupt nicht beeindrucken konnte. Vielleicht aber auch nur, weil ich die Originalversion von
Polarkreis18 so überaus klasse finde.
Sarahs zweiter Auftritt war relativ schwach.
If I were a boy war zwar stimmlich zwar okay, doch textlich ein Desaster, denn den Text hatte sie einfach mal steenweise vergessen.

Entsprechend unsicher war ihre Choreografie und damit leider auch der gesamte Auftritt.
Letztendlich war ich froh, dass die zwei Stunden der Samstagabendunterhaltung vorbei waren, auch wenn ich mich dabei zugegeben teilweise sehr amüsiert habe. Die Entscheidungsshow habe ich mir schließlich später bei Beate angeschaut, wo ich dann später noch das eine oder andere weitere Osterbier verzehrt hatte. Mein Fazit der 5. Mottoshow: